Post-Rape-Kits

Ein Netzwerk für die Ersthilfe von Betroffenen sexualisierter Gewalt

Als Maßnahme gegen die seit der russischen Invasion gestiegenen Fälle von Vergewaltigungen in der Ukraine finanziert die Queere Nothilfe Ukraine die Bereitstellung von „Post-Rape-Kits“ – kleinen Erste-Hilfe-Sets für die Erst- und Nachversorgung nach sexualisierter Gewalt. Die Kits enthalten Notfallmedikamente, HIV-Prophylaxe und inzwischen auch gynäkologische Instrumente. Hinter der Bereitstellung steht ein wachsendes Netzwerk ukrainischer Organisationen, die Frauen, Mädchen und LSBTTIQ-Personen in Notlagen helfen. Jede Partnerorganisation übernimmt dabei ihre Aufgabe: Der United Nations Population Fund sorgt für die Medikamente, Ukraine Solidarity Bus transportiert sie ins Land, und Palyanytsya verteilt sie vor Ort. So konnten bisher über 2.500 Betroffene unterstützt werden.

© Ukraine Solidary Bus

Erzielte Ergebnisse
Der Start war herausfordernd, aber schnell wuchs das Netzwerk und die Abläufe liefen zunehmend reibungslos. Schon ab Januar 2023 wurden erste Medikamente verschickt, im Mai kamen die ersten kompletten Behandlungskits nach Lwiw und von dort weiter in Notunterkünfte und Organisationen in sechs Regionen. Partner wie Marshzhinok verteilten die Sets in Kliniken, Krisenzentren und soziale Einrichtungen – so konnten Betroffene oft innerhalb von Stunden medizinische Hilfe erhalten.

Ausblick
In manchen Regionen werden inzwischen keine vollständigen Kits mehr gebraucht, während in besetzten oder frontnahen Gebieten weiterhin großer Bedarf besteht. Das Projekt soll deshalb fortgeführt und noch stärker auf die konkreten Bedarfe vor Ort zugeschnitten werden. Partnerorganisationen liefern weiterhin Notfallmedikamente und medizinische Materialien, um Betroffene auch in schwer erreichbaren Regionen zu unterstützen.